Arnold Matz, Solobratscher und absoluter Vollblutmusiker , war nicht nur mit dem Herzen sondern auch stets mit den Beinen voll dabei. Immer wenn ein Höhepunkt des Konzertierens sich ankündigte , blickte das Publikum erwartungsvoll auf Matz’s sichtbares Engagement. Als sein junger Nachfolger ruhig und gelassen zum seinen Platz einnahm, meinte eine ältere Konzertbesucherin in besten sächsich enttäuscht zu Ihrer Nachbarin “ Das wird heude nischt!”
Ich freue mich, diese Seite über meinen verehrten Lehrer gefunden zu haben! Ich habe bei ihm 1972-74 studiert;
Der Betreiber dieser Seite war auch kurzzeitig mein Seminarschüler
Arnold Matz war Lehrer, väterlicher Freund und auch Kumpel seiner Schüler.
Noch eine Anekdote: Ein Schüler (Namen weiß ich nicht mehr) spielte sein Examen, und das wirklich nicht gut.
Die Prüfungskommission redete drum herum und keiner traute sich , seine Meinung zu sagen.
Als die Reihe an Prof. Matz kam, trauten alle ihren Ohren nicht - Alles Schei... tönte es von dort... ;-)
Viele Grüße,
Carola Paditz Altenburg/Thür. August 21 2007
“Matz zählte zu den Erzmusikanten, die nicht nur mit dem Herzen, sondern mit vollem körperlichen Einsatz spielten. Bei ihm war eben Bewegung hinterm Instrument!
Kenner setzten sich deshalb in der Kongreßhalle auf den Rang,
da konnte man den Musiker am besten beobachten. Vor allem seine Beinarbeit, seine schwebenden Füße.
Matz besaß eine Vorkriegs-Harley. Das Motorrad war so schwer, dass man es nicht schieben konnte. Deshalb verfügte die Harley über einen Rückwärtsgang!
Im Gegensatz zu Musikerkollegen, die sich textile, kulinarische oder kulturelle Waren von West-Gastspielen mitbrachten (und sich das vor allem durch die Mitnahme von Zwieback und Dauerwurst ermöglichten ..., besorgte sich Matz Ersatzteile für seinen Motorrad-Oldtimer.
Wer zu ihm in den Unterricht kam, dem konnte es passieren, dass er ungläubig auf einen Mann starrte, der im kompletten Lederol- anzug mit Brille vor den Studenten stand. Das wirkte wie eine Probe für eine Faschingsveranstaltung.
Als er einmal darauf angesprochen wurde, warum er im November über vereiste Straßen mit dem Fahrrad fuhr, meinte er lakonisch:
»Na, bei dem Wetter kann doch keener loofn!«”
Quellennachweis: Auszug aus dem Buch “Das Leben ist ein Purzelbaum”
von Lange, Bernd-Lutz erschienen 2014 im Verlag Aufbau Taschenbuch